
In der größten Stadt der Schweiz stehen seit über fünf Jahren Kompotois. Sie sind fester Bestandteil der öffentlichen Toiletten von “ZüriWC”. René Esterman, Direktor für Umwelt- und Gesundheitsschutz der Stadt Zürich, hat uns von den Herausforderungen und Erkenntnissen rund ums öffentliche stille Örtchen erzählt. Außerdem gucken wir nach Winterthur und Luzern: Was macht Kompotoi für eine Stadt ideal?
Schnellübersicht
Eine halbe Stunde zu früh erscheint René Estermann, Direktor für Umwelt- und Gesundheitsschutz der Stadt Zürich (UGZ), auf der Josefwiese beim Bahnhof Hardbrücke. Lässig im Hemd und einer Anzugjacke – bei gerade mal 15 Grad. Man merkt sofort, dass er Erfahrung mit Interviews hat: Mit entspannter Natürlichkeit blickt er an der Kamera vorbei und beantwortet die Fragen, ohne gekünstelt zu wirken. Seit knapp über fünf Jahren ist René Estermann beim UGZ tätig und genau so lange stehen in Zürich Kompotois. “Dass Kompotoi ein Zürcher Start-Up ist, macht es für uns natürlich doppelt spannend – auch wenn Kompotoi jetzt in Winterthur beheimatet ist, also… Züri-Ost!“
Tipp: Wer nicht fließend Schwizerdütsch sprich, einfach unten die Untertitel anstellen 😉
Öffentliche Toiletten, die überzeugen: Warum Zürich auf Kompotoi setzt
Ohne Toiletten gibt es im öffentlichen Raum viele sogenannte Wildpinkler:innen. Und klar – wo Kinder im Sandkasten spielen oder gepicknickt wird, will niemand unangenehme Gerüche. Öffentliche Toiletten fallen meist nicht auf – bis sie fehlen.
“Die Kompotois lassen sich rasch installieren, je nach Hotspots oder Jahreszeiten können wir so immer zwei, drei Einheiten mehr oder weniger platzieren.”
“Viele Parlamentarier kommen zu uns und sagen: Dort hat es ein Kompotoi, können wir hier nicht auch eins haben?”
Die Stadt Zürich setzt vor allem auf die mobilen Kompotoi Classic-Kabinen, weil sie unkompliziert aufgestellt und je nach Bedarf schnell umplatziert werden können. “Kompotois ergänzen das Netz unserer Festinstallationen super und gerade den flexiblen Service schätzen wir sehr.” Und weil der Toilette an belebten Bereichen wie an der Langstrasse mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte als einer Toilette in einem ruhigen Quartierpark, ist Kompotoi die passende Lösung.
René Estermann
…ist seit 2020 Direktor des Umwelt- und Gesundheitsschutzes der Stadt Zürich. Zuvor hat er während 11 Jahren die Stiftung myclimate geführt und setzt sich auch privat als Kompostkundiger für eine bessere Erde ein. Das UGZ macht es sich zur Aufgabe, für die Gesundheit und die Lebensqualität der Bevölkerung zu sorgen und engagiert sich für eine nachhaltige Stadt Zürich.
Und was macht öffentliche Toiletten aus? “Das A und O bei Toilettenanlagen ist die Sauberkeit”, sagt René Estermann. “Wenn die Toilette angenehm ist, geht man auch gerne hin. Die Sauberkeit, das Ambiente, das Holz – von Anfang an hat das guten Anklang bei der Zürcher Bevölkerung gefunden.”
Das lässt sich sogar statistisch aufzeigen: 2019, als Zürich mit den ersten sechs Kompotois gestartet hat, wurde eine Umfrage durchgeführt, die eine fast vollumfängliche Zufriedenheit der Benutzer:innen zeigte. Seither hat sich die Anzahl der ZüriWC-Kompotois mehr als vervierfacht. Gemäss René Estermann ist das Bedürfnis, draußen Zeit zu verbringen, in den letzten Jahren immer größer geworden, nicht zuletzt auch wegen der Covid-Pandemie.
“Wenn Kompotois in Zürich auf so guten Anklang stoßen,
bin ich überzeugt, dass sie das überall tun werden.”
Kompotoi Piazza in Winterthur: die erste fest installierte Komposttoilette der Schweiz

Neben den mobilen – auch barrierefreien – Kabinen bietet Kompotoi seit diesem Jahr ein neues Modell an: das Piazza. Die fix installierte Komposttoilette wurde speziell für die Anforderungen an öffentliche Orte entwickelt und lässt sich individuell an Nutzungsbedarf und Gestaltungswünsche anpassen. Das erste Exemplar wurde grade im Golfclub in Otelfingen aufgestellt und ab Winter 2025 wird auch in Winterthur ein Piazza für die Öffentlichkeit bereitstehen.
Die zertifizierte Energiestadt hat sich das Netto-Null-Ziel 2040 gesetzt. Passend zum Engagement ergänzen auch hier bereits über zehn mobile Kompotois die städtischen öffentlichen Toiletten. Neu jetzt auch das Piazza, das trotz Festinstallation – wie alle Kompotois – nicht ans Kanalisationsnetz angeschlossen werden muss und komplett ohne Wasser funktioniert.
Der Einsatz des Piazzas reduziert nicht nur unsere Kosten, sondern schafft gleichzeitig eine ästhetische und zukunftsfähige Sanitärlösung.
Reto Strehler, Leiter Kanalbetrieb, Stadt Winterthur
Mit dem Entscheid für das Kompotoi Piazza zeigt Winterthur, wie moderne Städte Umweltschutz, Funktionalität und Komfort erfolgreich vereinen können.
Das Pilotprojekt Luzern zeigt: Probieren geht über Studieren
„Just do it“, sagt René Estermann zu allen Gemeinden und Städten, die bei der Wahl von öffentlichen Toiletten noch zögern. Genau das hat sich auch die Stadt Luzern gedacht – und 2024 ein Pilotprojekt gestartet. Über den Sommer wurden an der Ufschötti, einer beliebten Badewiese am See, ein klassisches sowie barrierefreies Kompotoi getestet – mit großem Erfolg und viel positiver Resonanz aus der Bevölkerung (dazu ein Fernseh-Beitrag von Tele1).
“Die Kompotois kamen an der Ufschötti sehr gut an, sodass wir das Angebot in diesem Jahr um das gesamte Luzerner Seebecken ausgebaut haben. Auch möchte ich explizit erwähnen, dass die Wartung und der Service von Kompotoi unkompliziert und zuverlässig ausgeführt wird.”
Philipp Büeler, Projektleiter Immobilien, Stadt Luzern
Das überzeugte und für 2025 waren über neun Kompotois im Einsatz. Pilotprojekte wie in Luzern zeigen: Der Schritt ist klein, der Nutzen groß. Die mobilen und trotzdem stabilen Toiletten bieten Gemeinden eine einfache Möglichkeit, nachhaltige Sanitärlösungen praxisnah zu testen – mit vollem Service, flexibler Laufzeit und minimalem Aufwand.

Interessiert, wie Kompotoi auch deine Stadt oder Gemeinde unterstützen kann? Kontaktier uns für eine unverbindliche Beratung oder ein individuelles Angebot – gemeinsam finden wir die passende Lösung für euren öffentlichen Raum.

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Egal, ob ihr alles schon genau wisst oder nicht: Bei Vorhaben zu Toilettenanlagen an öffentlichen Orten macht es Sinn, dass wir kurz persönlich sprechen, damit wir euer Angebot auf euch zuschneiden können.

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Überall, wo Menschen sind, braucht es Toiletten. Und damit die dort hinkommen, müssen die richtigen Personen informierte Entscheidungen treffen können. Deshalb gibt es zum Mitnehmen und Weitergeben unsere Broschüre für Toiletten an öffentlichen Orten.

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